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Graf Öderland – Eine Moritat in zwölf Bildern von Max Frisch

v.l. Mario Fuchs, Linda Blümchen, Julius Schröder, Thiemo Strutzenberger © Birgit Hupfeld

Max Frisch bezeichnete den Öderland gerne als sein Lieblingsstück, ein heikler Umstand, der ihn zu Beginn selbsthändig Aufführungen untersagen liess.

Was der Schweizer Theaterregisseur, und Intendant des Schauspiel Köln, Stefan Bachmann zunächst in Basel und nun auf die Bühne des Münchner Residenztheater gestellt hat, zeigt zunächst vor allem eines: die Überforderung des Individuums ist nicht erst seit dem Millenium erhitzendes Thema der Gesellschaft.

Hier wird der Staatsanwalt unbewusst zum Staaten- wie Gesetzlosen, hier wird der geständige Gesetzlose schicksalhaft zum Ungesühnten, die Axt gleich zum Symbol wie zur Bewegung und die handelnden Personen so unbeirrt zu Irrenden.

Diesen Wahnsinn hat Bachmann komprimiert. Er beherrscht mit seinem Ensemble das Prinzip der Verdichtung, der Verdeutlichung und der Gewichtung und lässt an den entscheidenden Stellen dem Zuseher noch Platz zu Atmen.

Hier erdrückt nichts, hier wird klar ausgestellt und bestens Unterhalten.

Entzückend auch die musikalische Leitung von Sven Kaiser.

Ansehen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Inszenierung Stefan Bachmann
Bühne Olaf Altmann
Kostüme Esther Geremus
Komposition und Musikalische Leitung Sven Kaiser
Licht Roland Edrich
Körperarbeit Sabina Perry
Dramaturgie Barbara Sommer


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