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Interview DBC Pierre

Da las ich, dass der große Werner Herzog eines der letzten Vorhaben von Bernd Eichinger in Angriff nehmen will. Kurzerhand kaufte ich mir also diesen „Jesus von Texas“ vielleicht ein wenig um der Zeit voraus zu sein, aber vor allem um herauszufinden was diese zwei Männer so bewegt haben musste. Das Buch so, merkte ich schnell lebt, von seinem Stil, von den schnellen unvorhersehbaren Wendungen und von seinem großen Witz, doch vor allem pulsiert es. Nie zuvor befand ich mich in der Situation, dass mein Kumpel eben 16 Menschen erschossen, sich anschließend selbst hingerichtet hatte und die gesamte Öffentlichkeit es irgendwie auch mir in die Schuhe schieben wollte. Ein unglaublicher Ritt, der mich selbstverständlich dazu brachte, mit DBC Pierre in Kontakt zu treten, aber natürlich nicht um etwas vorwegzunehmen.

 

Pierre, Amerika für dich das Land…
„in dem Werte konstant zerstört wurden, was dazu führte das es hochwertig ist, wenn einem etwas von wert über den Weg läuft.“

Früher trank Pierre gerne weißen Rum, heute ist es mehr Tequila.
Pierre, dein Leben ist…
„unglaublich wunderbar, schön wäre nur wenn ich das auch so sehen könnte.“

Er liebt Matjes, Zeremonien, Fahrlässigkeit und die Sonne.

Pierre, wenn du schreibst…
„schlage ich mich mit einer Armee von Ratten rum, jede einzelne eine hyper-aktive Idee.“

Früher hätte er seine Eltern gerne gegen die seines Kumpels eingetauscht und hätte viel für einen sprechenden Papageien gegeben.

Pierre, bei schlechtem Wetter…
„arbeite ich oder ich arbeite, mit dem Rattenzirkus.“

In dreißig Jahren würde er sich am liebsten als ein sehen, alt und befriedigt. Er würde gerne in diesem Cafe, mit dessen Kellernerin mit der er zusammen ist, sitzen und 3auf den ersten Heroindealer seines Lebens warten.

Pierre, dein erstes gesprochenes Wort war…
„gnfzs“.

Für ihn sind alle Traumvorstellungen im Leben zu unbeständig. Vorher abschätzen zu können, wie es aussieht, wenn ein Traum Wirklichkeit wird, das sei seiner Meinung nach das neue Traumvorstellen.

Pierre, welche Bücher beeinflussten dich…
„‚On the road‘, ‚Papillon‘, ‚Duluth‘, ‚Die Blechtrommel‘ und ‚Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowns‘.“

„Auch Zwerge haben klein angefangen“, „Paper moon“ oder „Einer flog übers Kuckucksnest“ sind Filme, die er sich immer wieder ansehen kann.

Pierre, du hast Angst…
„vor mir selbst.“

Beim Autofahren überkommt ihn das Gefühl von Freiheit.

Pierre, deine Henkersmahlzeit wäre…
„Steak, sehr roh“

Rückblickend sieht er sich selbst vor 30 Jahren wortgewandter als heute.

Pierre, Kritiker…
„liebe ich, denn sind sie noch mehr von sich selbst eingenommen als ich.“

Gerne tanzt er zu südamerikanischen Rhythmen, aber auch jede andere Musikrichtung ist ihm recht.

Pierre, wenn du ein Buch auf eine einsame Insel mitnehmen könntest, wäre das…
„‚Gegen den Strich‘ von Huysmans.“

Beim Reisen gelingt es ihm oft ,sein eigenes Ich zurückzulassen und sich in eigenen Neuen auszuprobieren.

Pierre, dich selbst würdest du beschreiben…
„fehlerhaft mit Luft nach oben.“

Seine Lieblingsstadt ist Mexiko City und nach Grönland würde er nur ungern reisen.

Pierre, mit Stolz erfüllt dich…
„dass es in Europa keine Todesstrafe gibt.“

Und zum Schluss vielleicht noch etwas, das Du schon immer in einem Interview sagen wolltest:
„Sie müssen den falschen Pierre haben. Ich bin nur der Barkeeper.“

Bitte lesen sie dieses Buch, denn es ist Wahnsinn.

MEINE VIER LIEBLINGSSÄTZE IM BUCH:

„Das Leben ist einfach wenn ich ­wütend bin.“

„Ich bin immer noch am Überlegen, wie ich das eigentlich finden soll, dieses Syndrom, daß naheliegende Menschen nicht über naheliegende Themen reden.“

„Menschliche Bedürfnisse, die sich vermischen – das ist es, was die Welt antreibt.“

„Ich bin so verliebt in sie, ich kann mir nicht mal ihr Höschen vorstellen.



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